Spinalkanalstenose

Im langjährigen Verlauf eines LWS-Segments kann es im höheren Alter zusätzlich zu o.g. Veränderungen wie Bandscheibenprotrusion, knöchernen Ausziehungen und Hypertrophie der lig. flava zur Spinalkanalstenose im betroffenen Segment kommen. Wenn diese Stenose klinisch relevant wird präsentiert sich der Patient mit einer klassischen Claudicatio spinalis, d.h. er berichtet über nach einigen Metern Gehen auftretende „Müdigkeit“ in den Beinen und einem in beide Oberschenkel ziehenden Kreuzschmerz. Beim Sitzen und Vorbeugen erfahren die Pat. eine Besserung, da der Spinalkanal der LWS bei Flexion erweitert wird. Allerdings können die Symptome auch aus Mischsymptomen mit einem pseudoradikulären oder manchmal auch einem radikulären Schmerzcharakter bestehen, insbes. bei einer einseitig betonten Foramenstenose mit Affektion der betroffenen Nervenwurzel. Der diagnostische Nachweis gelingt in der Regel durch das MRT oder auch einer Myelografie und der postmyelografischen CT. Bei Unsicherheit, ob eine relevante Spinalkanalstenose besteht, kann eine dynamische (in Flexion und Extension) lumbale Myelografie weiterhelfen.
Auch bei relevanter Spinalkanalstenose ist zunächst ein Versuch mit Analgesie und Krankengymnastik gerechtfertigt, auch wenn die Aussichten auf Erfolg bei einer eindeutigen mechanischen Kompression sicherlich geringer einzuschätzen sind als bei den zuvor genannten Erkrankungen. Bei zumeist weichteilig bedingter Enge des Spinalkanals kann häufig auch die Epiduralkathetertherapie nach Racz als minimal-invasive Schmerztherapie indiziert sein.

Bei der knöchern bedingten Spinalkanalstenose kann in der Regel lediglich die operative Dekompression eine deutliche Beschwerde-reduktion herbeiführen. Der Fortschritt hat auch bei diesen Operationstechniken gezeigt, dass großzügige dorsale Dekompressionen wie beidseitige Laminektomie mit der anschließenden Notwendigkeit einer dorsalen Instrumentierung für das Ergebnis nicht entscheidend sind. Heutzutage führt die mikroskopisch assistierte Dekompression, ausgehend vom interlaminären Fenster, mit Unterschneiden der betroffenen Engstelle („Undercutting“) zur langjährigen Beschwerdebesserung wie Daten von eigenem Patientengut und eine aktuelle Studie von Delank und Mitarbeiter zeigen konnten.

Therapie:

X Stop®

 

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